„Kirch“-Turm und „Stadt“-Turm
Der ganz ungewöhnlich hohe und schöne Turm war zugleich als Kirch-Turm und als Stadt-Turm konzipiert. Errichtet wurde er von der Stadtgemeinde; denn Armsheim war seit 1349 Stadt. Wie in anderen Städten auch, war man hier bemüht, Bedeutung und Wohlstand durch einen besonders prachtvollen Kirchturm zu demonstrieren.
Zwei Bauherrschaften
Es waren demnach zwei Bauunternehmungen gleichzeitig. Bauherr des Chores und des Langhauses war der Kirchenpatron, vertreten durch den Pfarrer und einen Bauverwalter, Bauherr des Tumes der Schultheiß als Vertreter des Stadtherrn. Die Erinnerung daran wird wachgehalten durch den Schlussstein des Turmgewölbes: er zeigt das Ortswappen.
Freier Blick in alle Himmelsrichtungen
Die Grafen von Veldenz und ihre Erben, die Herzöge von Pfalz-Zweibrücken, hatten im 15. Jahrhundert die Stadtbefestigung verstärkt und den Turm in das System einbezogen, zumal er nahe an der Stadtmauer stand. Im mittleren Geschoss waren vermutlich Archiv und Schatzkammer der Stadt.
Vom Turmumgang und vom Ausguck am Fuß des Turmhelmes aus konnte man das Umfeld der Stadt in Kriegs- und Friedenszeiten im Auge behalten.